Dass Krisen das Edelmetall befeuern, in seinem Wert, ist dem Anleger nichts Neues. Das Metall wurde und wird von zahlreichen Krisen befeuert. Eine Wirtschaft – und Finanzkrise war auch schon vor Corona sichtbar. Durch Corona sieht sich die gesamtwirtschaftliche Lage noch mehr im Stresstest. Gelddrucken ohne Wirtschaftsleistung oder substanzielle Unterfütterung lässt das Währungssystem noch mehr aufweichen. Jetzt leider noch ein Krieg, den Russland gegen die Ukraine gestartet hat, wohl ein weiter Beschleuniger für den Aufstieg des Edelmetalls. Das Edelmetalle als Anzeiger für Krisen mit der eindeutigen Reaktion auf Wertzuwachs. Gold an sich steigt nicht direkt im Wert, sondern es zeigt die Schwäche der Währungen an sich, die weiter an Kaufkraft verlieren. Währungen behalten nur solange ihren Wert, solange die breite Masse an den Wert der selbigen glaubt. Ansonsten hat so ein Papierschein einen Wert von ein paar Cent. Mehr eben nicht. Bei Edelmetallen ist dies anders. Gold ist eine begrenzte Ressource, die ihren Einsatz als Industriemetall, aber eben auch als Anlageklasse findet. Als Zahlungsmittel ebenfalls und eben auch als Wertspeicher. Die Protagonisten an den Finanzmärkten wissen dies genau, konnten aber aus dem Edelmetall nicht diese Mondgewinne erzielen, die eben leicht zu vervielfältigende Papiere bieten. Dazu gehören nicht nur Währungen, sondern auch andere spekulative Finanzprodukte, siehe zum Beispiel Aktien. Aktien drücken nicht den wahren Wert eines Unternehmens aus, sondern spekulieren auf Zugewinne in der Zukunft, die, wenn es gut geht, erfolgen, aber eben auch schnell gegen Süden gehen können. Die Börse sieht sich jetzt diesen ganzen Problemen ausgesetzt und steht stark unter Druck. Mit der Eröffnung des Krieges sind Unternehmen aus Risikoanlagen herausgegangen und ins Gold umgestiegen. Der sichere Hafen wurde angesteuert, weil die Zeit für Risikoanlagen zumindest vorerst vorbei ist. Zudem wurde Gold nachhaltig gezielt klein gehalten. Dies wird jetzt immer schwieriger, da die Wirtschaft in weiten Teilen schwer unter Druck steht. Viele deutsche Unternehmen werden auch selbst zusätzlich unter den Sanktionen leiden.
Die Gaspreise werden weiter steigen und werden energieintensiven Unternehmen das Leben weiter schwer machen. Dieser ganze Druck auf das globale, aber auch länderspezifische Wirtschaftssystem wird das Edelmetall weiter befeuern. Gold unterstreicht mit seinem Zugewinn, leider muss man sagen, die Schwäche einer bestehenden Finanz – und Wirtschaftssystems. Diese Funktion ist Gold, aber auch anderen Edelmetallen vorbehalten, da die Anlage ein Substanzwert ist, selbst Substanz innehat und andere Anlageklassen regelrecht vorführt, sobald das System ins Wanken kommt. Durch welche Einflüsse auch immer. Wie ein Thermometer schlägt Gold aus, sobald das System unter Druck gerät und steht auf Fieber. Es ist davon auszugehen, dass die gesamte Gemengelage sich nicht so schnell auflöst, damit Gold alle Wege offen stehen, den Himalaya zu besteigen. Bedauerlicherweise heißt dies für die Gesamtlage nicht gutes. Vorerst zumindest, da der Ausgang der Krisen unbestimmt bleibt. Die Glaskugel bleibt hier wohl glasig, mehr nicht.
Warum sollten sich Staaten, wenn sie Edelmetalle an sich als Wertanlage ins Abseits stellen, die Tresore voller Gold machen? Indien, die USA, Russland, China haben in dem letzten Jahrzehnt enorme Mengen an Gold zugekauft unter dem Wissen, dass das Edelmetall eine Krisenwährung ist, gewesen ist und bleibt. Staatsreserve an sich. Natürlich wissen das die Finanzmärkte genauso.
Was sich aus dieser Krise entwickelt, nicht absehbar. Wenn daraus wieder eine Rückbesinnung auf Substanz erfolgt, wäre dies eine positive Folge. Finanzblasen sorgen irgendwann für Unruhe und erzeugen früher oder später mehr Verlierer als Gewinner. Substanzwerte sind kein Spekulationsobjekt, sondern ein Wertsicherer.
Die Inflation, ein weiterer Treiber, um Gold in die Höhe zu treiben. Die Ukrainekrise, der Krieg wird die Gaspreise weiter verteuern, erheblich verteuern, schiebt die Inflation weiter an. Auch Öl kommt aus Russland und wird die Spritpreise weiter befeuern, gen Norden. Experten urteilen, wenn die Gasversorgung aus Russland nicht mehr gewährleistet ist, ist damit die Versorgung Deutschlands gefährdet. Damit steigen nicht nur die Preise, sondern die Verknappung kann zu Rationierungen führen.
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