Das Modell Familie, Kinder und dessen Strukturen stellen sich immer mehr infrage. Dabei geschieht dies mehr von innen heraus, aus den Familien selbst als dass das Modell von außen neu strukturiert wird. Einflüsse von außen spielen ebenso eine Rolle, entwachsen der Situation und den gesellschaftlichen Entwicklungen. Es werden aber keine Vorgaben erlassen, die Änderungen erzwingen, sondern dies ist ein gesellschaftlicher Selbstläufer.
Die Zunahme von Singlehaushalten, alleinerziehenden Müttern, aber auch Vätern mit einer steigender Tendenz. Ursachen können vielfältig sein, Grundlagen um schneller auseinander zu gehen, bietet das System an sich. Frühere Familienverbände sind auf anderen Grundlagen gewachsen als in heutiger Zeit. Kinder waren als die Versorger der alternden Generationen ein wichtiger Bestandteil des Familienverbandes. Heute braucht es diese Strukturen an sich nicht mehr, da es ja staatliche Versorgungswerke gibt, die ein ausscheidendes Familienmitglied im Notfall, bei eingeschränkter Möglichkeit an Selbstversorgung, aus unterschiedlichen Gründen, versorgt. Dies ist dann eine Möglichkeit, die Familie zu verlassen, ohne dass die Mitglieder des Familienbundes gänzlich unversorgt dastehen. Dies macht es gleichzeitig leichter Problematiken aus dem Weg zu gehen oder auch Lösungen herbei zu führen. Singlehaushalte sind die Folge, aber letztendlich auch die Vereinsamung von Menschen. Die Aufgabenverteilung in Familien, die letztendlich auch sinnvoll war, lässt Strukturen brechen, Strukturen, die sicherlich wichtig sind und jeder Verband irgendwo braucht, um zu funktionieren.
Familien, die ihren Verbund erhalten, müssen deshalb noch lange nicht zu Frieden und glücklich sein, sondern erhalten ihren Verbund wegen finanzieller Abwägungen aufrecht. Natürlich ist dies Phänomen nicht erst der heutigen Zeit zuzuordnen. Durch eine immer mehr egomane Welt können sich Paare immer weniger verständigen und oder ihre Probleme selbst bewältigen. Dies sollen dann Paarberater gerade rücken, die den Mediator abgeben, um wie bei einem Vertrag, ein Bindeglied herzustellen, um den Scherbenhaufen doch noch zu kitten. Dies muss nicht von Erfolg gekrönt sein, wenn überhaupt dieser Versuch gemacht.
Wenn der Bund der Ehe eingegangen wurde, wird die Scheidung vollzogen mit allen Nachteilen. Oft werden die eigentlich leidtragenden, die Kinder, welche in der Familie nicht berücksichtigt, sondern der eigene Wille, dass eigene Handeln und die eigene Meinung steht im Vordergrund. Kinder leiden unter den Trennungen am meisten und müssen mit den seelischen Folgen selbst klarkommen. Man sollte wohl erstmal einen Elternführerschein einführen und die Anwärter auf eine Familie alltagstauglichen Prüfungen zuführen, bevor man sie ans Steuer lässt. Meist wird bei Auseinandersetzungen mehr verbrannte zurückgelassen und dies nicht nur in strittigen Fällen an sich, sondern auch im Familienumfeld als bei einem Verkehrsunfall.
Scheidungen haben statistisch durch Corona nochmals an Häufigkeit erfahren, da hier die Feuerproben nicht bestanden wurden und die Situation nicht gemeistert wurde. Die Aufgabe, die eigentlich eine Familie, ein Verband erfüllen sollte, in schwierigen Zeiten sich gegenseitig zu stärken und gemeinsam, am Ende Situationsbedingt täglich eine Lösung herbeizuführen. Durch das Delegieren von Aufgaben an den Staat wurden Familien entlastet, keine Frage, aber eben nicht dafür prädestiniert Notlagen und Probleme gemeinsam zu lösen. Die Überforderung des Einzelnen, der diese Art von Problembewältigung nicht gelernt hat, Konfliktbewältigung nicht gelernt hat, kann auf nichts zurückgreifen, was auch in schwierigen Lagen der Familie Zuversicht und Halt gibt. Heute möchte die Gesellschaft und dessen Personen gebauchpinselt werden, völlig kritikunfähig aufgewachsen um dann mit Zorn, Wut oder sich beleidigt fühlen reagiert. Unfähig Probleme zu lösen, die man in zurückliegenden Zeiten einfach nicht umgehen konnte, um weiterzuexistieren.
Familien der Hort der Sicherheit wird immer mehr zum Mythos. Statistiken zeigen andere Zahlen, die eine Zunahme an Gewalt und Verbrechen genau dort ortet, wo eigentlich Wohlbefinden und Vertrauen herrschen sollte. Das Wort mit L...kann man ausgrenzen, da diese Emotionalität wohl meist ganz schnell ausgegrenzt werden kann, da sie schlicht und einfach keine Rolle mehr spielt und der Bergriff wohl sowieso überbewertet ist, eher ein Trick der Natur um die Art zu erhalten. Sobald der Alltag eintritt, dies geschieht oft ganz schnell, nach der Traumhochzeit und der Hochzeitsreise werden die Kopfträume und Eigenvorstellungen relativiert. Oft auf eine krasse Art, die manche Blase platzen lässt. Dabei kann es bei der Hochzeitsreise schon die ersten Differenzen geben, wenn er segeln gehen will, sie aber lieber einkaufen. Er lieber auf das Fahrrad steigt, sie aber lieber bei Kaffee oder Kuchen sitzen möchte oder auch umgedreht.
Loriot hat in seinem Film" Papa an der portas " wunderbar dargestellt und der Gesellschaft, letztendlich der Familie ihre eigene bürgerliche Spießigkeit vorgeführt, wo es bestehende Zwangsstrukturen geben muss, ein Haus bauen. einen Baum pflanzen, ein Kind zeugen und das war's. Letztendlich wird an diesem Beispiel ein Szenario gezeigt, welches eintritt, wenn Papa an der Wohnungstür steht, und zwar ständig, weil er pensioniert wurde und nun seinen Ruhestand wahrnimmt, der dann sich vollkommen auf die Familie fokussiert. Und dann ist Papa zu Hause, vorher in seine Arbeit eingebunden, keine weiteren Hobbys und sucht Beschäftigungen. Dabei greift er in Strukturen ein, die, wenn der Verbund so lange gehalten hat, vorher der Frau überlassen waren. Ergebnis dann, ziemlich logisch bei objektiver Betrachtungen, Meinungsverschiedenheiten, Zank und Streit. Loriot hat in diesem Film der Familienverband wunderbar den Spiegel vorgehalten. Die Realität ist oft so gleichzeitig mit dem Versuch gepaart, eine positive Außendarstellung zu platzieren. Man lügt sich selbst und anderen in Tasche, um ein intaktes und harmonisches Außenbild zu erzeugen und vor allem das eigene Versagen und Scheitern zu verbergen.
Der Mensch von heute, aber eben auch gestern ist eben kaum Kritikfähig, selbst wenn es eine konstruktive Kritik sein sollte, nicht zu finden ist es, sich selbst einmal kritisch zu betrachten und sich letztendlich damit selbst ein Gefallen zu tun. Selbsterkenntnis Null. Lieber so weiter machen, selbst wenn der Körper rebelliert und man ständig unter Kopfschmerzen leidet. Vielleicht liegt es daran, wenn man sich selber zu wichtig nimmt, sich als Mittelpunkt der Erde sieht, um die sich alles dreht oder drehen sollte. Ein selber zurücknehmen kommt dabei nicht infrage, lieber mit dem Kopf durch die Wand, sich und anderen selbst zu schaden als sein eigenes Denken und Handeln zu überdenken. Der Krieg im kleinen sind oft die Kriege im großen, weil man sich ja nicht einigen kann.
Aus der Traumhochzeit wird ein Albtraum, die Ideale und Kopfträume weichen und die Gesellschaft machts möglich sich schnell zu trennen. Auch ohne Familie gibt es ein Leben und ja, mitunter und auch ein besseres. Möglich ist es, sprengt aber das Familienmodell immer mehr und macht uns zu Einzelgängern. Einzelgängern mit Freunden, Familie weit hinter sich gelassen, Einzelgänger ohne Freunde, der mehr und mehr vereinsamt. Das lebt dann jeder selbst und ist dann womöglich sogar glücklicher, weit ab von Streit und hausgemachten Ärger.
Das Modell Familie mehr und mehr hinterfragt, gefördert durch eine egomanische Gesellschaft, eine gesellschaftliche Struktur die einen Ausstieg aus dem Verband erleichtert.
Für den einen eine Qual, für den anderen eine Freude und Befreiung.
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