Rexo hat durch seine Blindheit und seine Vorgeschichte erhebliche Probleme sich Menschen anzuvertrauen was vor allem Berührungen betrifft. Zurzeit sind wir in der Rückschlagfalle, da einige ungünstige Umstände erarbeitetes zu Nichte gemacht haben. Umstände wie zum Beispiel mangelndes Wissen unsererseits und zu wenig professionelle Hilfe anderseits. Mir ist es nach vielen Besuchen, ca. 8 Wochen gelungen Rexo nach spielen im Auslauf das erste Mal selber anzuleinen ohne dass er nach mir geschnappt hat. Es gingen viele vertrauensbildende Maßnahmen voraus um überhaupt an den Rexomann heranzukommen. Begonnen hat alles mit Leckereien für den Hund und Spaziergängen. Davor erfolgte immer eine Übergabe durch die Tierfreunde des Heimes. Übergabe an der Leine. Sobald Rexo in seinem Ablauf gestört wird, gewohnte Menschen und Dinge vermisst kommt zu seiner inneren Unruhe ganz schnell noch Aggression hinzu. Eins der größten Probleme ist das Berühren unseres Schützlings weil durch seine Unsicherheit immer mit Angriffen zu rechnen ist. Den Betreuern ist es gelungen, mit viel Empathie und Hundeverständnis sich Rexo anzunähern und sein Vertrauen zu gewinnen. Wir sind momentan, meine Partnerin und ich in dem Status angelangt die Leute mit der Wurst zu sein und die mit ihm Gassi gehen. Das Vertrauen zu uns ist bis zu einem gewissen Grad vorhanden, was Spiel, Futter und ausgehen betrifft. Am Anfang ist Rexo beim ersten Verlassen des Tierheimes mit mir 5m nach dem Tor stehen geblieben und hat sich keinen Meter mehr bewegt. Zurück ging es dann im vollen Zuge, mit voller Kraft. Rexo ist eine ziemlich harte Nuss und eine wirklich nicht einfache Aufgabe. Zumal uns Hundeerfahrung fehlt. Eine Änderung im Berufsleben ergab überhaupt die Möglichkeit sich Rexo´s anzunehmen. Nun wird sich mancher fragen, warum dann gleich so einen schwierigen Hund? Meine Partnerin und ich wir waren uns einig in der Meinung dass er sonst wahrscheinlich keine Chance auf Vermittlung hat und wie ich meine sind uns auch die Menschen des Vereins dankbar sich Rexo`s anzunehmen. Nach einigen Hinterfragen und intensiveren Kontakten zu Mitarbeitern hat sich dann auch unsere Meinung die sich dann zum Eindruck vor Ort entwickelt hat bestätigt. Rexo will so richtig keiner, zu schwierig der Fall. Nun müssen wir mal schauen wie wir weiter kommen. Zurzeit, als genauer seit ein paar Tagen, wir haben uns im Hause des Tierheims Hilfe geholt. Über eine Hundetrainerin haben wir mit Besentraining begonnen. Nichts weiter wie die erste verlängerte Fremdhand für Rexo um sich an Berührungen durch Fremde zu gewöhnen. Ob er sich gewöhnt ist fraglich. Dabei wird ein Besen in die Hand genommen, der Hund wird an der Leine von einer zweiten Person gehalten und mit dem Besen wird leicht aufgestampft und sich dem Hund genähert. Die erste Berührung, Begegnung von Besen und Rexo war wie erwartet, Rexo hat sich sofort auf den Besen gestürzt und ihn attackiert. Besser das sich dort dann keine menschliche Hand befand. Dann ging es weiter mit Besen stampfen um sich an die verlängerte Hand zu gewöhnen und um Leckerlies in die Nähe des Besens zu bringen. So wurde Rexo und der Besen, die verlängerte Hand nicht unbedingt Freunde aber zumindest ist Rexo nicht mehr auf den Besen los und hat zum Schluss sogar seinerseits direkten Besenkontakt zugelassen ohne diesen gleich zu zerfleischen zu wollen. Selbst das knurren hat sich eingestellt und Rexo hat sich den Leckerlies auf dem Besen gewidmet, ohne einen Angriff zu starten. Gestern hat meine Partnerin mit der Betreuerin zusammen versucht die Leckerlies direkt in den Borsten unterzubringen und Rexo musste auf Direktkontakt. Die Leckerlies haben trotz aller Vorsicht gesiegt. Die beiden haben dann versucht direkt mit dem Besen Berührungen bei Rexo anzubringen, an den Flanken und den Beinen und es ging irgendwie schlecht aber recht. Er muss jetzt lernen, dass Besen, die verlängerte Hand nichts Böses ist und sogar mit Gutem in Verbindung bringen, nämlich Hundeleckereien. Jetzt üben wir wie uns und Rexo diese Übung weiterbringt. Sollten Sie nichts mehr von Schreiber dieser Zeilen hören wissen Sie warum. Heute bin ich dran mit Besentraining.
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