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Politik  Montag, den 09.11.2020 von Silvio Weise

Die Demonstration in Leipzig an einem historischen Ort. Dort begannen auch die Aufstände gegen die Führung und Politik der damaligen DDR. Berichten zu Folge, siehe Freie Presse, laut der Forschungsgruppe - Durchgezählt - waren es 45.000 Teilnehmer, laut Polizei 20.000 Teilnehmer. Hier zeigt sich schon ein gewaltiger Unterschied der Darstellungen an. Eine Abweichung die kaum nachvollziehbar ist.

Aber sei es drum, welche Zahlen nun stimmen. Entscheidend ist, dass 30 Jahre nach der Wiedervereinigung es wieder zu Demos kommt. In der Hauptsache gegen die Pandemie – Maßnahmen, aber eben auch gegen die Politik der Regierung, also von den Verantwortlichen in Person, die diese Maßnahmen beschließen. Betroffene, die ihrer Existenz, ihres Lebenswerkes beraubt werden, durch teilweise nicht nachvollziehbare Maßnahmen. Dies ist ein Widerstand von vielen, den auch andern Ortes wird demonstriert.

Kulturschafende stellen sich genauso gegen die Maßnahmen und warnen vor den Konsequenzen. Dabei organisieren sie eigene Kundgebungen, mit namhaften Künstlern. Die Kette der Betroffenen sind hier nicht nur die Künstler selber, sondern auch die Gewerke, die für die Kultur arbeiten. Ein nicht unerheblicher Teil an Zahl. Vom Soloselbständigen bis hin zu Unternehmen aus Gastronomie, Veranstaltungsbau, Sicherheitsdiensten und vielen mehr.

Die Pandemie ist aber der Auslöser von tiefer sitzenden politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Problemen. Das Mitspracherecht wird dem Bürger immer mehr entzogen. Nicht umsonst konnten Parteien wie die AfD einen enormen Zugewinn erreichen, da der Bürger sich nicht mehr wahrgenommen und immer mehr dirigiert fühlt. Hier kommt der Frust von Bevölkerungsteilen an die Oberfläche, die sich schon lange angestaut hat. Ein Frust aus sozialer Ungerechtigkeit, Politikverdrossenheit und verlorenen Mitspracherecht. Man darf zwar fast alles sagen, ist aber dann nicht mehr in der Lage sich wirklich nach vorn zu bewegen. Am weitesten kommt der, der sich am besten anpasst. Selbst eine CDU grenzt eigene Parteimitglieder aus, siehe anhand der Werteunion, eine Strömung der CDU, die andere Meinungsbilder vertritt. Die SPD vergisst ihre wahre Bestimmung, nämlich eine Arbeiterpartei zu sein, eine Partei des kleinen Mannes. Die FDP ist nur irgendwie da und bekommt von den Gewohnheitswählern ihre Stimme. Die Linke hat nur eine deutliche Stimme, Sahra Wagenknecht, eine Frau die die Tatsachen auf den Punkt bringt.

Und dann wundert sich die Führungsriege über die Unruhen im Land, die sie selbst verursacht haben. Die offensichtlichen Missstände, sicherlich nicht von jedem Bürger unbedingt wahrgenommen, oder eben nur weggeschaut sind gravierend.

Über allem thront Lobbyismus und Kommerz, der zumindest in Teilen davon profitiert. Jetzt werden die Großen von den Giganten gefressen und die Monopolisierung schreitet mit Meilenstiefeln voran.

Wir leben in unruhigen, sehr unruhigen Zeiten. Es ist nicht davon auszugehen, dass Teile der Bürger und es werden immer mehr, sich der Corona – Maßnahmen unterwerfen, der Politik unterwerfen. Die Pandemie hat und wird bestehende Missstände weiter zum Vorschein bringen und den Bürger in Abwehrhaltung gehen lassen. Man nennt dies Widerstand.

Laut Aussagen von Virologen zeichnen sich verlängernde Maßnahmen, die schlussendlich auch weiterhin Freiheiten einschränken ab. Man spricht schon vom Frühjahr 2021. Für viele in Wirtschaft und Kultur das sichere aus. Man hat den Eindruck, dass die Regierung sich anschaut, wie ein Test, inwieweit sich die Bevölkerung dirigieren und bevormunden lässt.

Ein Experiment mit Sprengkraft. Sicher ist, die Unzufriedenheit über Missstände in der Bevölkerung ist groß. Die Schere, und dies in einer Demokratie, zwischen Arm und Reich geht einem neuem Höhepunkt entgegen.

Mit ungewissem Ausgang.

Mr. HicHELP

 

Autor dieses Artikels:

Silvio Weise / HicHELP
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